(Magdeburg, 23. Januar 2025). Apotheken sind häufig bei leichteren Erkrankungen erste Ansprechpartner für die Menschen in den Regionen. Gerade in der derzeitigen Erkältungszeit wird einmal mehr deutlich, dass die Apotheken vor Ort bei vielen Erkrankungen mit rezeptfreien Arzneimitteln bereits wirksame Hilfe bereitstellen können. „Apothekerinnen und Apotheker können jedoch auch schnell erkennen, wann die Grenzen der Selbstmedikation erreicht sind und dringend ein Arzt zu kontaktieren ist. Als niederschwellige erste Anlaufstellen entlasten Apotheken so unser Gesundheitssystem. Um das auch weiterhin sicherzustellen, muss aber der seit Jahren anhaltende Rückgang der Apothekenzahl dringend gestoppt werden. Sonst sind die Leidtragenden die Patienten, die immer weitere Wege auf sich nehmen müssen, um Hilfe zu bekommen.“ Das erklärt Dr. Jens-Andreas Münch, Präsident der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt. Er bezieht sich auf den Tag des Patienten, der am 26. Januar begangen wird. Dieser stellt Patientenrechte in den Mittelpunkt. „Schon heute leiden ältere und in der Mobilität eingeschränkte Menschen unter den insgesamt längeren Wegen im Gesundheitssystem, die regionale Apotheke eingeschlossen.“
Gerade wer in einer ländlich geprägten Region wohnt, spürt die immer geringer werdende Versorgungsqualität in vielen Bereichen, auch der Gesundheitsversorgung. Dabei leisten Apotheken einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung. „Die Apotheke-vor-Ort muss gestärkt werden. Sie ist wohnortnahe Anlaufstelle und kann neben der Hilfe bei Bagatellerkrankungen auch als Lotse für eine notwendige ärztliche Behandlung fungieren. Patienten haben einen Anspruch auf eine adäquate, schnelle und qualitativ hochwertige medizinische Versorgung, unabhängig vom Wohnort.“
Patienten können mithelfen, ihre Rechte zu sichern. Sie sollten gegenüber den Vertretern in Politik und Kommune einfordern, dass ein wohnortnahes Netz an Gesundheitsangeboten verfügbar ist und bleibt.
Seit Jahren geht die Zahl der Apotheken zurück. In Sachsen-Anhalt sank die Zahl in den letzten zehn Jahren von 610 (Jahr 2014) auf nunmehr noch 556 (Ende 2024).
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