Thromboseerkrankungen bei Hitze: Bewegung ist und bleibt die beste Prophylaxe

(Magdeburg, 03. Juli 2025). „Meine Wade ist schon wieder angeschwollen und es tut so weh!“ Wenn die Wade dann zusätzlich warm ist, das Bein sticht, auch wenn man sich nicht bewegt, kann das ein Anzeichen für eine Thrombose sein.

„An Hitzetagen steigt das Risiko für solche Beschwerden, mit denen Patienten auch in die Apotheke kommen. Ursache der Beschwerden können kleine Blutgerinnsel sein, die sich in den Blutgefäßen bilden und diese teilweise oder sogar ganz verschließen. Das führt dann zu den Schwellungen und Schmerzen“, erklärt Dr. Jens-Andreas Münch, Präsident der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt.

Thrombosen sind nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. „Wenn wir einen Verdacht haben, raten wir umgehend zum Arztbesuch. Denn wenn sich ein Teil des Blutgerinnsels löst, kann das zu einer lebensbedrohlichen Lungenembolie führen“, informiert der Präsident über Risiken und gibt zugleich Tipps, um einer Thrombose vorzubeugen. „Der Blutfluss verlangsamt sich, wenn man sich wenig oder gar nicht bewegt. Gerade in der Urlaubszeit ist das oft der Fall bei langem Sitzen im Auto, Bus, Zug oder Flugzeug. Daher sollte man während der Reise immer wieder eine kurze Venengymnastik durchführen.“ Leichte Übungen, wie beispielsweise Fußwippen, also die Fersen heben und senken, Fußkreisen oder Zehen einrollen und spreizen, können auch im Sitzen erfolgen. „Diese Gymnastik aktiviert die Muskelpumpen in den Beinen und fördert den Blutrückfluss. Auch regelmäßige kurze Pausen, in denen Sie einige Schritte gehen, sollten eingeplant werden“, rät der Apotheker. Bewegung ist und bleibt die beste Prophylaxe. Ganz wichtig, insbesondere bei hohen Temperaturen, ist zudem eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, am besten einfach mit Wasser oder ungesüßtem Tee, um das Blut dünnflüssig zu halten. Zwischendurch öfter die Beine hoch lagern, entlastet ebenfalls die Gefäße und erleichtert den Rückfluss des Blutes zum Herzen.

Wer eine längere Reise plant, sollte sich beraten lassen. Was eine „längere Reise“ ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. Reisebedingungen, persönlicher Gesundheitszustand, Dauermedikamente oder Temperaturen. „Dabei kommt es nicht so sehr auf das Alter an, denn auch junge Menschen können betroffen sein. Oft kann schon allein das Tragen von Kompressionsstrümpfen empfohlen werden. Sie üben von außen Druck auf die Venen aus, um so den Blutfluss zu unterstützen“, berichtet der Apotheker.

Vor allem bei vorbestehenden Erkrankungen ist auch eine Rücksprache mit dem Hausarzt zu empfehlen, um das persönliche Risiko abzuschätzen, evtl. Einnahme von Dauermedikamenten anzupassen oder, wenn nötig, auch eine medikamentöse Prophylaxe vorzunehmen. Apotheker Dr. Münch: „Zögern Sie nicht, uns vor einer Reise um Rat zu fragen!“


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