(Magdeburg, 30. Mai 2025). Wer kennt das nicht? Arzneimittel werden in praktische Tablettenboxen umgefüllt, um sie besser zu organisieren, zu lagern und zu transportieren. Das erleichtert auch die Übersicht zu Dosierung, Einnahmetreue und Medikamentenreichweite. Was dabei gern übersehen wird: Nur bei sachgemäßer Lagerung bleiben Arzneimittel wirksam.
„Wenn Arzneimittel der Sonne ausgesetzt sind, kann das ihre Stabilität erheblich beeinträchtigen“, erklärt Dr. Jens-Andreas Münch, Präsident der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt. „UV-Strahlen können chemische Reaktionen in den Medikamenten auslösen. Sie können ihre Wirksamkeit verlieren oder sogar schädliche Nebenwirkungen entwickeln.“
„Viele Patienten machen sich relativ wenig Gedanken über die Lagerung ihrer Medikamente. Sie sollten im eigenen Interesse die Hinweise auf der Verpackung beachten“, erklärt der Arzneimittel-Experte. Steht dort ‚vor Licht geschützt lagern‘, ist direkte Sonneneinstrahlung unbedingt zu vermeiden. „Die gut sortierte Tablettenbox auf dem Küchentisch ist keine gute Lösung, wenn er im Laufe des Tages von direkter Sonne beschienen wird.“
Doch nicht nur die Sonne ist problematisch. Auch Hitze kann Arzneimittel schädigen. Dr. Münch: „Gerade im Sommer ist es wichtig, Medikamente an einem kühlen, trockenen Ort aufzubewahren, um ihre Wirksamkeit zu erhalten. Das heißt nicht, dass alle in den Kühlschrank gehören, ausgenommen die, bei denen das ausdrücklich im Beipackzettel gefordert wird. Alle anderen können bei normaler Raumtemperatur gelagert werden. Am besten in einem geschlossenen Schrank. In die Tablettenboxen sollte immer nur der Bedarf für die kommenden paar Tage umgefüllt werden. Der Rest verbleibt in den Originalverpackungen. Besonderes Augenmerk ist auf den Transport von Arzneimitteln zu richten. Gerade bei Autofahrten besteht leicht die Gefahr, dass Arzneimittel durch Überhitzung beschädigt werden.“
Der Klimawandel wird in Zukunft vermehrt Hitzewellen mit sich bringen. Anlässlich des Hitzeaktionstages am 4. Juni 2025 werden Apotheken verstärkt auf die richtige Lagerung und Einnahme von Medikamenten hinweisen.
„In Hitzephasen kann es notwendig sein, die Dosierung bestimmter Medikamente anzupassen, um beispielsweise einen Flüssigkeitsmangel bei herzkranken Patienten zu vermeiden“, erklärt Präsident Dr. Münch. „Unsere Apothekenteams sind für diese Thematik sensibilisiert und geschult. Bei Fragen zu Hitze, Lagerung oder Wirksamkeit der Medikamente beraten wir unsere Patienten gern. Zögern Sie nicht, uns anzusprechen – wir stehen mit unserer Kompetenz an Ihrer Seite.“
Kontakt:
Katrin Pohl, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Apothekerkammer Sachsen-Anhalt
Tel.: 0391 - 8 111 222, Mobil: 0171 - 757 02 06, Email: info@katrin-pohl.de