DAT München, 10. Oktober 2024 – Zu Beginn des Deutschen Apothekertages in München haben die mehr als 300 Delegierten die Resolution „Mehr Apotheke wagen“ mit überwältigender Mehrheit beschlossen. Auslöser für dieses Statement war ein Grußwort von Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach während der Eröffnungsveranstaltung, der nach eigener Aussage an dem seit Monaten geplanten, aber von vielen Seiten kritisierten Apothekenreformgesetz mit „Apotheken ohne Apotheker“ festhalten will. Die Resolution „Mehr Apotheke wagen“ der Hauptversammlung der deutschen Apothekerinnen und Apotheker lautet im Wortlaut wie folgt:
„Die Hauptversammlung der deutschen Apothekerinnen und Apotheker fordert die Bundesregierung auf, das von Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach vorgelegte Apothekenreformgesetz abzulehnen. Stattdessen brauchen die Patientinnen und Patienten eine Reform, die die wohnortnahe, sichere Arzneimittelversorgung durch die heilberuflich geführten Apotheken vor Ort nachhaltig stärkt und zukunftsfähig macht.
Die Pläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach gefährden die bewährte Versorgung der Bevölkerung massiv. Sie führen zur faktischen Abschaffung der Apothekerinnen und Apotheker in den Apotheken vor Ort und damit zu einem erheblichen Qualitätsverlust in der Patientenversorgung.
Ohne das Fachwissen und die unabhängige Beratung durch Apothekerinnen und Apotheker ist eine sichere und verlässliche Versorgung der Menschen nicht mehr gewährleistet. Für die Patientinnen und Patienten entstehen zudem Leistungskürzungen, weil viele Leistungen der vollversorgenden Apotheken ohne anwesende Apothekerinnen und Apotheker nicht mehr erbracht werden können.
Die Apotheke vor Ort als niedrigschwellige und heilberuflich geführte Einrichtung würde zu einer reinen Abgabestelle degradiert. Dieser Rückschritt wäre verheerend für die Gesundheitsversorgung in Deutschland. Statt Apotheken zu schwächen, müssen ihre Kompetenzen gestärkt und ausgebaut werden.
Zudem fordern die Hauptversammlung die Bundesregierung auf, umgehend finanzielle Soforthilfen für Apotheken bereitzustellen, um die akute Schließungswelle zu stoppen.“
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