Grippewelle nimmt Fahrt auf: Apotheker geben Tipps zu Atemwegserkrankungen

(AKSA, 11. Februar 2020). Das Coronavirus ist in aller Munde. Doch weitaus größer ist momentan die Gefahr, sich mit Grippeviren anzustecken. Zusätzlich sind Erkältungskrankheiten weit verbreitet. Die nasskalten Tage und der ständige Temperaturwechsel versetzen den Körper in einen permanenten Stresszustand. So wird er anfälliger für Husten, Schnupfen oder grippale Infekte. Viele Betroffene greifen bei einem leichteren Infekt zu rezeptfreien Arzneimitteln. Die Palette pflanzlicher und chemischer Wirkstoffe ist groß und hilft, leichte Beschwerden zu überwinden.

Doch es ist auch Vorsicht geboten: „Wer bei einer Erkältung rezeptfreie Medikamente einnimmt, sollte wissen, dass diese nicht immer so harmlos sind, wie es manchmal scheint. Beispielsweise können manche Grippemittel den Blutdruck steigen lassen“, erklärt Dr. Jens-Andreas Münch, Präsident der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt. Wer also unter zu hohem Blutdruck leidet, sollte sich vor der Einnahme genau informieren. „Um Komplikationen und Wechselwirkungen zu vermeiden, suchen Sie Rat in einer unserer landesweit 581 Apotheken. Sprechen Sie uns an, damit wir genau das richtige Mittel für Ihre Beschwerden finden“, rät der Apotheker zum persönlichem Gespräch in der Apotheke.

Um sich vor einer Infektion mit dem Grippe- oder Coronavirus zu schützen, brauchen Gesunde in Deutschland nach derzeitigem Wissenstand keine Atemschutzmasken. „Viele Patienten fragen nach Masken. Diese vorsorglich zu tragen ist aus unserer Sicht nicht notwendig. Lassen Sie sich durch Berichte in den Medien oder dem Internet nicht verunsichern, sondern fragen Sie konkret in der Apotheke Ihres Vertrauens nach, was zu tun ist“, sagt Apotheker Dr. Münch.

Klare Empfehlungen geben Apotheker zur Hygiene. Wer sich vor Infektionen mit Atemwegserkrankungen schützen will, sollte auf seine Händehygiene achten und den ohnehin kulturell gebotenen Höflichkeitsabstand zu anderen Menschen im öffentlichen Raum einhalten. Am wichtigsten ist, sich oft die Hände mit Wasser und Seife zu waschen. Antimikrobielle Zusätze wie Desinfektionsmittel sind dabei nicht unbedingt nötig. Wer niesen oder husten muss nutzt am besten ein Einwegtaschentuch und dreht sich von anderen Menschen weg. Nicht vergessen: Nach dem Husten, Niesen und Naseputzen immer Hände waschen!

„Schwierig ist eine Beratung, wenn mir Patienten gegenüberstehen, die vorab gegoogelt haben, was ihnen helfen könnte. Das ist dann häufig nicht unproblematisch. Denn individuelle Probleme und Befindlichkeiten oder z.B. zusätzlich eingenommene Arzneimittel werden bei diesen Recherchen selten berücksichtigt. Wenn ich dagegen jemanden anschaue und mit ihm persönlich spreche, bekomme ich viel umfassender mit, was dem Patienten fehlt, welches Medikament helfen kann oder welches vielleicht sogar schadet“, betont der Präsident den Vorteil der Vor-Ort-Beratung. Und zusätzlich gibt es bei Erkältungskrankheiten nützliche Tipps zur Vorsorge und zur Stärkung des Immunsystems. „Wir empfehlen immer ausreichend Bewegung an der frischen Luft, geben Ernährungstipps und präventive Hinweise, wie eben häufiges Händewaschen“, nennt Kammerpräsident Münch einige Beispiele.