Fotoshooting in Barleben: Bürgermeister Nase schätzt die persönliche und fachliche Beratung in den Apotheken

(Magdeburg, 08. März 2019). „Manche Patienten gehen bedauerlicherweise nicht mehr persönlich in die Apotheke. Sie bestellen sich ihre Arzneimittel ausschließlich und anonym im Internet. Dass damit die wichtige örtliche Infrastruktur ausgehöhlt wird, vergessen sie dabei. Ich aber weiß, dass in den beiden Apotheken unserer Gemeinde engagiertes Fachpersonal beschäftigt ist, das in den Fächern „Chemie“ und „Biologie“ bestens ausgebildet ist. Nur hier finde ich ansprechbare Experten, die wissen, wie die Arzneimittelchemie im Körper wirkt – das kann eine Onlineapotheke so nicht leisten! Auf diese Experten möchte ich in unserer Gemeinde nicht verzichten“, erklärt Frank Nase, Bürgermeister der Gemeinde Barleben. Grund für diese Positionierung war ein Fotoshooting für die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V. am 5. März 2019 in Barleben. Frank Nase unterstützt eine bundesweite Kampagne der Apotheker. Im Mittelpunkt steht die langfristige sichere und wohnortnahe Versorgung mit Arzneimitteln.

Bürgermeister Nase benennt Vorzüge der fachlichen und persönlichen Betreuung durch die beiden Apotheken seiner 9.300 Einwohner zählenden Gemeinde. Ein Pharmazeut habe ein langes und schweres Studium absolviert, damit er Patienten fachkundig und intensiv beraten kann. Diese fundierte fachliche Kompetenz und Qualität in der Beratung hier vor Ort ist ein unschlagbarer Vorteil. Nase wertet die Gesamtleistung der Apotheken als enorm und schreibt ihnen eine Systemrelevanz zu, die durch den Dienst an der Gesellschaft begründet ist. „Wir sprechen oft über Ärzte. Aber die Apotheken sind nicht minder bedeutsam. Das möchte ich gern herausstellen. Im Gesamtgefüge, dem multifunktionalen System einer Gesellschaft, ist jedem Rädchen eine Bedeutung beigemessen. Das Rädchen der Apotheken ist hier bei Weitem nicht das Kleinste. Denn der Arzt wird gemeinsam mit dem Apotheker versuchen, den erhofften Heilungserfolg zu erreichen.“ In Ebendorf gibt es weder einen Arzt noch eine Apotheke und in Meitzendorf nur einen einzigen Arzt. „Das ist misslich und wird durch den Bürger auch so empfunden. Der Bürger lechzt aber nach diesen fehlenden „Rädchen“ der örtlichen Versorgung. Es werden von uns Lösungen erwartet. Darum wollen wir die Angebote ausbauen und die Situation verbessern.“ Er ergänzt: „Nur die Gemeinden, die sich dieser Aufgabe stellen, werden perspektivisch eine gute Entwicklung haben. Und für diese Perspektive benötigen wir die Apotheken vor Ort!“

Um diese Einstellung wissend, sprach Apotheker Ulrich Korn seinen Bürgermeister an, damit er für den Erhalt der versorgenden Apotheke mit eintritt. Korn ist Gemeinderatsvorsitzender und zieht inhaltlich mit seinem Bürgermeister an einem Strang. Beide engagieren sich für eine gute medizinische Betreuung in ihrem Umfeld. „Ich muss heute über den Tellerrand schauen und für die Zukunft planen, damit unsere medizinische Versorgung langfristig gesichert bleibt. Als Vater von dreieinhalbjährigen Zwillingen wünsche ich mir einen Kinderarzt für den Ort. Nicht nur für meine Söhne, sondern für die gesamte Gemeinde. Das ist ein Projekt, dem wir uns ebenso verschrieben haben“, so der Bürgermeister. Apotheker Korn spürt immer mehr, dass Rezepte an ausländische Versender geschickt werden. „Nur wenn diese Versender die Arzneimittel nicht liefern können, kommen die Patienten mit dem zurückgeschickten Rezept zu uns. Darum weiß ich, wie viele sich zuerst an eine Versandapotheke wenden. Und das nur, weil sie mit Boni gelockt werden, die die Versender momentan noch gewähren.“ Ausländische Versandhandelskonzerne dürften rezeptpflichtige Arzneien mit Rabatten verkaufen. „So bleibt leider der örtliche Gesundheitsschutz auf der Strecke, wenn Patienten durch finanzielle Anreize der Versender auf den persönlichen Apothekenbesuch verzichten. Denn wir können mögliche Wechselwirkungen und Unverträglichkeiten im Gespräch erkennen und über Alternativen beraten.“

Korn bemängelt, dass anders als die Apotheke vor Ort ausländische Versandhandels-Konzerne keine persönliche Beratung anbieten, Notdienste leisten, individuelle Rezepturen herstellen oder bestimmte Arzneimittel für den Notfall ständig bereit halten. Auch an die weiteren strengen Anforderungen des deutschen Gesetzgebers zu den Räumen und dem Personal einer Apotheke müssen sie sich nicht halten. Ob Notdienst, individuelle Rezeptur, Notfallarzneimittel oder dringendes Antibiotikum, und alles mit persönlicher Beratung - fast jeder benötigt solche Leistungen irgendwann. Gut, wenn dann noch eine Apotheke vor Ort helfen kann“, sagte Korn, der nach seinem Studium eine dreijährige Weiterbildung zum Fachapotheker absolviert hat und sogar als Ausbildungsapotheke fungiert.

Bürgermeister Nase