Apothekerschaft im Gespräch: Enge Zusammenarbeit aller Heilberufe notwendig

(Magdeburg, 16. Mai 2025). Die finanzielle Lage der Apotheken verschlechtert sich zunehmend. „In diesem Jahr wurden bereits 15 Apotheken geschlossen oder stehen vor der Schließung, weil keine Nachfolger gefunden werden. Ohne mehr finanzielle Unterstützung wird dieser Trend weitergehen“, prognostiziert Dr. Jens-Andreas Münch, Präsident der Apothekerkammer (AK-SA), auf dem traditionellen Frühlingsfest der Apotheker. Er ergänzt: „Seit zehn Jahren müssen wir immer mehr Lieferengpässe managen, was sehr zeitaufwändig ist. Bisherige politische Maßnahmen sind unzureichend. So erreichte uns aktuell die Meldung, dass ein dänischer Konzern, der als einzige europäische Firma noch eine Reihe von Antibiotika herstellt, seine Produktionsanlagen in Kopenhagen schließt und die Herstellung nach China verlagert. Damit wird unsere Abhängigkeit von Fernost weiter zunehmen.“

Über diese und weitere Themen tauschten sich am 13. Mai 2025, auf Einladung der Apothekerkammer und des Landesapothekerverbands Sachsen-Anhalt (LAV), Apothekenvertreter mit Gästen aus Politik, Krankenkassen, Ärzteverbänden, Pharmaindustrie, Ministerien und Großhandel beim Mückenwirt in Magdeburg aus.

Mathias Arnold, Vorsitzender des Landesapothekerverbands Sachsen-Anhalt, betonte die Bedeutung des Gesundheitswesens. Es gebe zu wenig Arbeitskräfte auf dem Markt. Und wer arbeitet, möchte eine verringerte Arbeitszeit haben. Das Geld sei sowieso immer knapp. „Die Lösung kann nur darin liegen, die Arbeitsteilung zu vertiefen, sodass niemand mehr die Arbeit eines anderen übernimmt, und nichts doppelt erbracht wird. Billiger wird es dadurch jedoch auch nicht. Ziel sollte aber sein, mit den vorhandenen Ressourcen das aufrechtzuerhalten, was wir heute haben. Das ist schon schwer genug. Das gelingt nur durch Kooperation und Zusammenarbeit.“

Die Apotheker wollen mit ihrem Fest dazu beitragen, dass der Gesprächsfaden der Akteure im Gesundheitswesen und der Politik nicht abreißt. Die Gemeinsamkeiten der Heilberufe zur gemeinsamen Arbeit sind vorhanden, jetzt gilt es, diese weiter auszuloten und zu vertiefen.


Foto: Mathias Arnold, Wolfgang Beck, Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung und Dr. Jens-Andreas Münch (v.l.n.r.) beim Frühlingsfest
(Quelle Foto: AKSA/Kühne)

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Katrin Pohl, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Apothekerkammer Sachsen-Anhalt und Landesapothekerverband Sachsen-Anhalt e.V. Tel.: 0391 - 8 111 222