Mit starker Psyche der MS begegnen

26. Patientenforum Multiple Sklerose stieß auf großes Interesse

(AKSA, 09. Mai 2022). Das Interesse am 26. Patientenforum am 5. Mai 2022 war umwerfend. Die vorhandenen Stühle im K6 Seminarhotel in Halberstadt reichten anfangs nicht und so musste nachgeordert werden. Anscheinend hatte das Team um Apotheker Ulrich Grosch den Nerv der Multiple Sklerose (MS) Patientengruppe getroffen. Schließlich lockte das Vortragsthema „Multiple Sklerose – Einfluss der Psyche auf das Immunsystem und die Krankheitsaktivität“ Patienten nicht nur aus Halberstadt, sondern aus ganz Sachsen-Anhalt an.

Prof. Dr. Malte Kornhuber, Chefarzt für Neurologie am Helios-Klinikum in Sangerhausen, gab tiefgreifende Einblicke in die aktuelle Forschung und stellte dar, wie bedeutend eine gesunde Psyche für den Verlauf der Krankheit ist. Laut Prof. Kornhuber ist es wichtig, trotz Krankheit und Behinderung aktiv am Leben teilzunehmen, arbeiten zu gehen, Freunde zu treffen. Allerdings riet er davon ab, sich Stress auszusetzen. Denn Stress, ganz gleich ob positiv oder negativ, hätte einen negativen Einfluss auf den Verlauf der Krankheit. Darum sollten MS-Patienten beispielsweise auf keinen Fall im Schicht- und Nachtdienst arbeiten. Das und andere Faktoren führten u.a. zu Schlafmangel und dieser wiederum führt zu einer erhöhten Anfälligkeit für Infekte. Es sei bekannt, dass Atemwegsinfekte immer wieder Erkrankungsschübe auslösen.

Ulrich Grosch ist Initiator der Patientenforen. Er unterstützt mit seinem Apothekenteam die Kommunikation und Betreuung MS Betroffener. Monatlich öffnet er seinen Seminarraum für die Treffen der Selbsthilfegruppe. „Wir haben hier in der Apotheke vor Ort stets einen offenen und fürsorgenden Blick auf unsere Patientinnen und Patienten. Häufig geht unsere Betreuung über eine reine Arzneimittelabgabe hinaus. Wir stehen bei allen Fragen zur Erkrankung als kompetente Fachleute an der Seite unserer Patienten“, erklärt er. Entstanden ist so über viele Jahre eine enge Zusammenarbeit von Apotheke, Selbsthilfegruppe und Ärzten.

MS-Erkrankte benötigen jahrelange enge Unterstützung von Ärzten und Apothekern sowie den Austausch mit vom Schicksal gleichermaßen gezeichneten Personen. „Wir sind Wegbegleiter für viele Betroffene, die sich vertrauensvoll mit all ihren Fragen an uns wenden können“, so Ulrich Grosch, der auch für die Apotheker aus der Region Harz in der Kammerversammlung der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt sitzt.

Ulrich Grosch: „Unsere Patienten schätzen die persönliche und individuelle Betreuung hier in der Apotheke. Wir haben die Arzneimittel vorrätig, die unsere MS Patienten benötigen. So kann unser Warenwert in der Apotheke allein für diese Patientengruppe schnell über 50.000€ betragen. Aber damit gewährleisten wir eine sofortige Versorgung unserer Patienten.“

Auch Mike Reinecke nahm am Patientenforum teil. Mike erkrankte mit 30 Jahren an MS. In einem kurzen Video für die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e.V. beschreibt er sein Leben mit der MS. Mike sagt von sich, dass er sich von seiner Krankheit nicht das Leben vermiesen lässt. Sein Motto: Es geht mir nicht schlecht, es geht mir nur anders. Und er betont, je mehr man sich in seine Krankheit hineinsteigert, umso eher baue man leider auch ab.Dementsprechend versuche er, die Krankheit nicht zu sehr an sich heran zu lassen. Er vermeidet es, alles auf seine Krankheit zu schieben, wenn es ihm nicht gut geht. Damit ist Mike für viele ein Vorbild.

Das entging auch dem mdr Fernsehen nicht. Ein Fernsehteam hatte sich dem Thema gewidmet und wird anlässlich des Welt MS-Tag am 30. Mai in einem Beitrag über Mike und die MS-Krankheit berichten. Dafür war das Fernsehen auch zum Patientenforum nach Halberstadt gekommen.

Anbei der Link zu Mikes Patientengeschichte:
https://www.youtube.com/watch?v=kV6flpp8L1w

Mit starker Psyche der MS begegnen
Apotheker Ulrich Grosch eröffnet die Veranstaltung (Foto: Katrin Pohl)

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