Veranstaltung - VT02322 - VTT003333

Neue Ansätze in der Neurodermitistherapie – Beratung in der Apotheke

Die atopische Dermatitis (AD) kann als phänotypischer Symptomenkomplex von Personen verstanden werden, die an einem atopischen Syndrom leiden. In Abhängigkeit vom Alter, individuellen Faktoren sowie Komorbiditäten (z.B. Überempfindlichkeitsreaktion) stehen klinisch vor allem Juckreiz und entzündliche Phänomene am Hautorgans sowie deren Folgen im Vordergrund. Ursächlich ist nach heutiger Auffassung eine genetische Disposition, die im Wechselspiel mit epigenetischen Faktoren einen inter- und intraindividuell variablen Krankheitsverlauf bedingt. Als pathogenetische Hauptfaktoren werden ein komplexer Schaden der epidermalen Barriere, eine vor allem TH2-mediierte Entzündung sowie eine epikutane Dysbiose angesehen. Insgesamt bleibt festzustellen, dass die AD keine klar definierte Krankheitsentität darstellt, sondern genetisch, epigenetisch und phänotypisch einen hohen Grad an Heterogenität aufweist.

Die Evidenz für Optionen des therapeutischen Managements der Erkrankung wird in Leitlinienempfehlungen für Erwachsene und/oder Kinder, die auf nationaler und europäischer Ebene formuliert, konsentiert und publiziert sind beschrieben. Diese Empfehlungen beziehen sich vordergründig auf die antientzündliche Therapie, da hier eine ausreichende bis sehr gute Evidenz vorliegt. Andere Bereiche des therapeutischen Managements, wie die Basistherapie, die antipruritische Therapie sowie Hinweise zu Reinigungsstrategien und zur Einflussnahme auf die Dysbiose sind zwar erwähnt, aber wegen geringer oder fehlender Evidenz naturgemäß wenig konkret und beziehen sich auf allgemeine Aspekte.



Für das therapeutische Management der entzündlichen Symptome werden in Abhängigkeit von der Schwere der Erkrankung eine konsequente Barriere-protektive Basistherapie, eine UV-Therapie bzw. eine topische und/oder systemische Pharmakotherapie eingesetzt. Für die topische Applikation stehen dabei Glukokortikoide (TGK) in unterschiedlichen Wirkstärken, mit einem variablen therapeutischen Index und in unterschiedlichen Galeniken, sowie verschiedene Calcineurininhibitoren (TCI) zur reaktiven und proaktiven Therapie zur Verfügung. In der Systemtherapie können in Ausnahmefällen Glukokortikoide (SGK), indikationsgerecht Ciclosporin (CSA) oder Dupilumab, und als off-label-Therapien Methotrexat (MTX), Azathioprin (AZA) oder Mycophenolsäurederivate (MPA) eingesetzt werden. Für ein chronisches Handekzem im Rahmen des atopischen Syndroms kann auch eine Therapie mit Alitretinoin (ALI) erwogen werden.



Lernziele:

- Aktuelle Daten zur Immunpathogenese der AD

- Grundlagen der Barriere-protektiven Basistherapie

- Strategien des Einsatzes der medikamentösen topischen und systemischen Therapie

Veranstalter

Apothekerkammer Sachsen-Anhalt KdöR
Doctor-Eisenbart-Ring 2
39120 Magdeburg

Kontaktperson

Frau J. Noffz

Veranstaltungsort

Landsberg OT Peissen
Sachsen-Anhalt

Punktewert

2

Berufsgruppen

  • Apotheker (JGAPO)
  • Pharm. Ing. (JGING)
  • PTA (JGPTA)
  • Studenten (JG002)

Termine/Zeiten

  • 01.10.2020, 19:00 bis 21:00